Wie viel Abwasser fällt in Haushalten an?

Das hängt ganz von den Gewohnheiten der Bewohner ab. Für die Planung von Kläranlagen wird die Abwassermenge pro Einwohner angenommen, die an einem Tag anfällt. Die Wassermenge pro Einwohner liegt in der Regel zwischen 80 l und 150 l pro Tag.

Für die Anlagendimensionierung werden immer 150 Liter angenommen. Eine kurzfristige Überschreitung der angenommenen Wassermenge führt nicht zu einer Störung, da diese bei der Errichtung der Anlagen berücksichtigt wurde.

In Kleinkläranlagen darf nur Abwasser aus dem Haushalt eingeleitet werden. Regen- oder Drainagewasser wird als Fremdwasser bezeichnet, das nicht in die Kläranlage eingeleitet werden darf. Bei hohem Grundwasserstand ist darauf zu achten, dass kein Wasser von außen in die Erdleitungen und Schächte eindringen kann.

Zur Entwässerung des gereinigten Abwassers müssen die Unterkanten von Sickerleitungen oder Sickerschächten mindestens 1 Meter über dem höchsten Grundwasserspiegel verlegt werden. Eine Kleinkläranlage ist eine Anlage für die Wassermenge von maximal 50 angeschlossenen Bewohnern (EW). Größere Kläranlagen unterliegen strengeren Überwachungsvorschriften.

Dimensionierung der Kleinkläranlage

Bei der Dimensionierung der Anlage wird nicht nur die angenommene Wassermenge, sondern auch die zu erwartende Schmutzfracht berücksichtigt. Die Schmutzfracht wird unterteilt in absetzbare und im Wasser gelöste Stoffe. Die absetzbaren Stoffe werden im Vorklärbereich der Kläranlage zurückgehalten, die gelösten Stoffe werden im biologischen Teil der Anlage behandelt. Erreicht die Konzentration der sedimentierbaren Stoffe in der Vorbehandlung eine definierte Grenze, wird der Schlamm mittels eines Saugwagens abgesaugt und zur weiteren Behandlung zur nächsten kommunalen Kläranlage transportiert. Im biologischen Bereich werden die gelösten Inhaltsstoffe durch Bakterienaktivität so weit abgebaut, dass sie in die Natur abgegeben werden können.

Die Menge der gelösten Stoffe hängt von den Gewohnheiten der Bewohner ab. Kleinkläranlagen sind so konzipiert, dass sie diese unterschiedlichen Belastungen gut verarbeiten können, indem sie vom Wartungsdienst entsprechend angepasst werden.

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